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Tag: Meningitis

Meningitis(Hirnhautentzündung)

Die unmittelbar an Gehirn und Rückenmark grenzenden Meningen(Hirnhäute) sind entzündet. In vielen Fällen kommt es auch zu einer Entzündung des Gehirns(Enzephalitis). Mediziner sprechen dann von einer Meningoenzephalitis. Gehirnentzündungen sind allerdings von den Meningitiden zu unterscheiden.

Es gibt aber auch nicht-infektiöse Gehirnentzündungen. Ein Beispiel ist die nicht fieberhafte, akute disseminierte Enzephalomyelitis (ADEM), die Folge einer fehlgeleiteten Autoimmunreaktion sein dürfte. Anders als bei anderen Erregern (Haemophilus influenzae Typ a und Pneumokokken) können Meningokokken und  Haemophilus influenzae Typ  b zu ausgedehnten Epidemien führen. (Meldepflicht lt. Infektionsschutzgesetz).

Die Hirnhäute übernehmen wichtige Funktionen für das Gehirn. Hierzu gehören Blutversorgung, Schutz vor mechanischen Einwirkungen und Ableitung des im Gehirn produzierten Nervenwassers (Liquor). Sind diese Funktionen akut gestört, kann es zu vielfältigen Beeinträchtigungen der Hirnfunktionen kommen, die im schlimmsten Fall mit dem Tod enden.

Wird die Gehirnhautentzündung rechtzeitig intensiv behandelt, ist sie bei der Mehrheit der Erkrankten heilbar. Doch in einigen Fällen können selbst dann tödliche Verläufe oder bleibende Folgeschäden wie Narben, Lähmungen, Taubheit oder Amputationen nicht vermieden werden. Letztlich bietet nur die vorbeugende Impfung, die mittlerweile gegen fast alle wichtigen Erreger verfügbar ist, sicheren Schutz vor der Infektionskrankheit und ihren Folgen.

 Genese(Arten):

  1. Viral( Herpes simplex, FSME, Coxackie, Echo)  Bei guter Pflege verläuft die virale Infektion fast immer leicht und komplikationslos. Lediglich nach einer Mumps-Meningitis kommt es häufiger zu Taubheit, meistens auf einem Ohr. Eine virale Meningitis kann auch durch einen Zeckenstich hervorgerufen werden. Dann übertragen.
  2. Bakteriell (Meningikokken(Neisseria meningitidis), Streptokokken, Pneumokokken, Staphylokokken, Haemophilus influenzae, selten Protozoen(Toxoplasmose), Pilze) In den meisten Fällen ausgehend von einem Herd zum Beispiel im Nasen-Rachen-Raum – der Erreger über das Blut. In der Folge kann die Infektion an verschiedenen Organen Entzündungen her. 
  3. Die selteneren, durch Bakterien hervorgerufene Hirnhautentzündungen, stellen trotz der Verfügbarkeit wirksamer antibiotischer Mittel, immer noch eine ernsthafte Erkrankung des Kindesalters dar. Im Vergleich zur viralen Infektion können Schäden, wie Hörstörungen,vorrufen, so auch an den weichen Häuten des Gehirns und des Rückenmarks, Epilepsie oder geistiger Retardierung zurückbleiben. In sehr schweren Fällen kann sie auch zum Tode führen.

     

Entstehung der Menigitis

Meistens gelangen die Erreger über die Blutbahn in das ZNS. In der Regel geht vorher eine Infektion des Nasen-Rachen-Raumes voraus. Dort können sich bestimmte Eiweißstoffe an den Erreger anlagern, die dazu führen, dass das Immunsytem den Erreger nicht als körperfremd ansieht. So wird die Aufnahme von Erregern in die Blutbahn gefördert. Andere Erreger können z. B. die Nasenschleimhaut so verändern, dass die schützende Barriere durchlässiger wird. Auch so gelangen Erreger in die Blutbahn.

Die weiche Gehirnhaut(Pia mater) besitzt im Bereich des 3. und 4. Gehirnkammer ein Adergeflecht mit sehr vielen Blutgefäßen und Nerven. In diesen Bereichen entsteht auch der Liquor. Bei der Meningitis gelangen Erreger bzw. Erregerbestandteile meistens im Bereich dieses Adergeflechts (Plexus choreoideus) in den Liquorraum.

Im Liquorraum führen die Erreger dann zu einer Entzündungsreaktion. Diese Reaktion führt letztendlich auch zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke. Es tritt dann vermehrt Flüssigkeit aus dem Blut in den Liquorraum aus und es bildet sich ein Hirnödem.

Symptome

  1. hohes Fieber
  2. Kopfschmerzen
  3. Erbrechen
  4. Bei Säuglingen und Kleinkindern kommen auch häufig Verwirrtheit bis hin zu Halluzinationen, Schläfrigkeit, Berührungsempfindlichkeit oder Gereiztheit vor.
  5. Nackensteifigkeit (ein Zeichen dafür dass die Hirnhäute sich dehnen und Schmerzen verursachen).
  6. Bei Neugeborenen können die typischen Symptome ganz fehlen.
  7. Hat sich die Fontanelle noch nicht geschlossen, so ist sie bei einer Meningitis oft vorgewölbt.

Untersuchung:

Meningismuszeichen

  • Brudzinski-Zeichen(Bei dieser Utersuchung hebt der Arzt den Kopf des zu Untersuchenden in liegender Position leicht an. Tritt dabei ein schmerzbedingter Widerstand auf, spricht man von Nackensteifigkeit (Meningismus). Zieht der Erkrankte dabei die Beine an, das heißt beugt er die ausgestreckten Beine im Hüft- und Kniegelenk, ist das so genannte Brudzinski-Zeichen positiv.
  • Kernig-Zeichen (Wenn eine sitzende Person das Knie nicht gerade strecken kann, ist das Kernig-Zeichen positiv.)
  • Lasèque-Zeichen(das Heben des ausgestreckten rechten Beines verursacht einen Schmerz )

Lumbalpunktion (Dazu wird der Subarachnoidalraum, der Liquorraum zwischen Arachnoidea mater und Pia mater, in der Ledenwirbelregion mit einer speziellen Punktionsnadel unter örtlicher Betäubung punktiert. Entsprechend der Befunde im Liquor bezüglich der Erreger, der Zellzahl, des Eiweiß- und Zuckergehalts ergibt sich die Diagnose).

Blutuntersuchung:

Differentialblutbild, Entzündungsparameter(BSG, CRP(C-reaktive Protein))

Therapie:

Stationäre Behandlung mit Antibiotika

Im Fall einer Meningitis durch Meningokokken oder einer Pneumokokken-Meningitis  wird Penicillin G(Benzylpenicillin ) hoher Dosierung gegeben, bis eine Besserung eintritt. Bei einer Penicillin-Allergie oder -Resistenz können Cefotaxim oder Ceftriaxon aber auch Chloramphenicol gegeben werden.

Die Therapie einer Meningitis durch Haemophilus influenzae erfolgt meist mit Cefotaxim oder Ceftriaxon, da bei Chloramphenicol und Ampicillin Resistenzen bekannt sind-

Bei Kindern bleibende Hörschäden zu vermeiden, kann zusätzlich Dexamethason gegeben werden.

Verlauf:

Zu den spezifischen Komplikationen der Gehirnhautentzündung (Meningitis) gehören die Meningoenzephalitis, bei der die Entzündung auf das Gehirn übergreift, sowie die Meningoenzephalomyelitis, also ein Übergreifen der Entzündung auf das Rückenmark. Als Folge kann es zu bleibenden neurologischen Schäden, wie Lähmungen oder Gehörverlust, und psychischen Schäden, zum Beispiel geistiger Behinderung oder Verhaltensauffälligkeiten, kommen. Weitere Komplikationen sind die Entstehung eines Hirnabszesses, das heißt einer Eiteransammlung in einer entzündlich entstandenen Höhle, die Störung der Liquorzirkulation, wenn die Arachnoidea mit der Pia mater verklebt, sowie eine Thrombose der Venen (Sinusvenenthrombose).

Sobald die infektionsauslösenden Bakterien der Meningitis sich im Blut rasch vermehren, besteht das Risiko einer Sepsis.

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Meningitis

ars medicina 10.09.2008, 11.52 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

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Es gibt immer etwas was uns mitten ins Herz trifft bis seine Häute in Fetzen liegen.

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