Höhlen des Leibes
Zölom = intraembryonales Zölom
erscheint Ende der dritten Woche zwischen der viszeralen
Mesodermschicht ( liegt dem Entoderm an) und der parietalen
Mesodermschicht ( liegt dem Ektoderm an).
Lateral steht Zölom mit der Chorionhöhle = extraembryonales Zölom in offener Verbindung.
Aus dem parietalem Mesoderm > Perikard, parietale Pleura, parietales Peritoneum.
- Viszerales Mesoderm
- Epikard
- viszerale Pleura
- viszerales Peritoneum.
- Perikardhöhle: aus dem unpaaren kranialen Abschnitt des Zöloms.
Mit kraniokaudaler Krümmung des Embryos verlagert sich die Perikardhöhle unter Vorderdarm. Die Perikardhöhle ist über Pericardioperitonealkanäle mit der Peritonealhöhle in Verbindung.
Pleurahöhlen: Lungenknospen wachsen in die Perikardioperitonealkanäle hinein - Kanäle werden zu Pleurahöhlen , schließen sich nach ventral und oben ( gegen die Perikardhöhle) durch die Pleuroperikardialmembranen und nach unten ( gegen die Leibeshöhle) durch Pleuroperitonealmembranen ab.
Zwerchfell: Entsteht aus dem Septum transversum , Peritonealmembranen und einer Leiste ( die von der Leibeswand abstammt und die Muskelanlagen des Zwerchfells enthält).
Peritonealhöhle :grenzt sich durch Verschluß der ventralen Bauchwand von der Chorionhöhle ab.
Dorsales Mesenterium : befestigt Magen - Darm - Kanal an der dorsalen Leibeswand und bildet den Zugangsweg für Gefäße und Nerven zum Darm.
Ventrales Mesenterium : vom Zwerchfell bis zum oberen Abschnitt des Duodenums.
Entwicklung des Herzens
Das Gefäßsystem entsteht Mitte der 3. Woche >> Ernährungsbedarf kann nicht mehr durch Diffusion gedeckt werden. Kurz vor dem Auftreten der Somiten werden vom Entoderm im benachbarten viszeralen Mesoderm Angioblasten induziert.
Das angiogenetische Material breitet sich beiderseits des Embryos nach kranial aus und bildet schließlich einen hufeisenförmigen Plexus aus kleinen Gefäßen.
Der vordere zentrale Abschnitt des Plexus ist die kardiogene Zone. Sie liegt am Boden der Zölomhöhle , die sich an dieser Stelle zur Perikardhöhle entwickelt.
Die dorsalen Aorten entstehen aus angiogenetischem Material beiderseits von der Chorda und vereinigen sich später zur definitiven dorsalen Aorta. Durch Pulsation im Herzschlauch vereinigen sich die intraembryonalen Blutinseln zu durchgehenden Gefäßen.
Entwicklung und Lage des Herzschlauchs
Kardiogene Zone ursprünglich zentral vor der Prächordalplatte und der Neuralplatte. Mit dem Neuralrohrschluß und der Ausbildung der Gehirnbläschen wächst das ZNS so stark nach kranial , das es sich über die kardiogene Zone hinwegschiebt.
Durch Wachstum der Kopfanlage und die kraniale Abfaltung des Embryos wird die Prächordalplatte ( die spätere Rachenmembran = Buccopharyngealmembran) nach vorne verlagert , während Herz und Perikardhöhle im Thorax zu liegen kommen.
Bei der lateralen Abfaltung des Embryos verschmelzen die Endothelrohre in den Schenkeln des hufeisenförmigen kardiogenen Bezirkes miteinander. Gleichzeitig verlängert sich die Herzanlage - bildet die spätere Ausflußbahn und die Anlage der Ventrikel. Herzanlage wird zum Herzschlauch , der das an seinem kaudalen Ende zusammenfließende venöse Blut durch den ersten Aortenbogen in die dorsale Aorta pumpt.
Der Herzschlauch wölbt sich mehr und mehr in die Perikardhöhle vor - zunächst ist der Schlauch in der Perikardhöhle an einem dorsalen Mesokard aus mesodermalem Gewebe aufgehängt ( es gibt kein ventrales Mesokard).
In der weiteren Entwicklung verschwindet dorsales Mesokard > Sinus transversus entsteht - verbindet Einfluß - und Ausflußbahn. Das Mesoderm , das die Endokardschläuche umgibt , bildet das Myokard.
Das Myokard scheidet eine Hyaluronsäurereiche extrazelluläre Matrix aus = Herzgallerte, die sich zwischen Myokard und Endothelschlauch einschiebt. Epikard wird von Mesothelzellen gebildet.
Der Herzschlauch besteht aus drei Schichten:-
- Endokard innere Endothelauskleidung des Herzens
- Myokard Muskelschicht
- Epikard viszerales Perikard - bedeckt den Herzschlauch außen
Bildung der Herzschleife:
Der Herzschlauch verlängert sich am 23. Tag - kranialer Abschnitt krümmt sich schwach ventral , kaudal und nach rechts , kaudaler Abschnitt nach dorsokranial und links ---- eine Herzschleife entsteht ( ist am 28 . Tag abgeschlossen) .
Während die Herzschleife gebildet wird kommt es zu lokalen Erweiterungen des Herzschlauchs. Der Vorhofabschnitt bildet ein einheitliches Atrium und wird in die Perikardhöhle miteinbezogen. Der Übergang zwischen Vorhofabschnitt und Ventrikelanlage bleibt eng - wird zum Atrioventrikularkanal .
Aus dem proximalen Abschnitt des Bulbus cordis entsteht der trabekuläre Teil des rechten Ventrikels. Der mittlere Teil des Bulbus, Truncus arteriosus, wird zur Wurzel der aufsteigenden Aorta und der A. pulmonalis.
Die Grenze zwischen der Anlage des linken Ventrikels und dem Bulbus cordis ( später rechter Ventrikel) ist als Sulcus bulboventricularis sichtbar - innen Foramen interventriculare primum.
Nach Ausbildung der Herzschleife entstehen in dem bisher glattwandigen Herzschlauch in zwei deutlich abgegrenzten Zonen direkt vor und hinter dem Foramen interventriculare primitive Trabekel.
Der mit Trabekeln versehene embryonale Ventrikel wird zum primitiven linken Ventrikel . Das trabekuläre proximale Drittel des Bulbus cordis ist der primitive rechte Ventrikel.
Die Entwicklung des Sinus venosusin der 4. Woche erhält der Sinus venosus venöses Blut auch aus dem rechten und linken Sinushorn.In jedes Horn münden drei große Venen ein :
- Dottervene
- Nabelvene
- Stamm der Kardinalvenen
Mit der Obliteration der rechten Nabelvene und der linken Dottervene in der 5. Woche verliert das Sinushorn an Bedeutung - wenn sich schließlich der linke Stamm der Kardinalvene in der 10. Woche zurückbildet , bleiben vom linken Sinushorn nur mehr die Vena obliqua des linken Vorhofs und der Sinuscoronarius zurück.
Durch den Schunt des Blutstroms von links nach rechts vergrößern sich das rechte Sinushorn und die rechten Venen beträchtlich. Das rechte Sinushorn bildet nun die einzige Verbindung zwischen dem ursprünglichen Sinus venosus und dem Vorhofabschnitt. Es wird in den rechten Vorhof einbezogen und bildet den glatten Venenwandabschnitt des rechten Vorhofs. Die Einmündung des Sinus in den Vorhof wird von einer rechten und linken Venenklappe eingerahmt.
Dorsokranial verschmelzen die Venenklappen zu einer Leiste , die als Septum spurium bezeichnet wird.
Bei Einbeziehung des rechten Sinushorns in die Wand des Vorhofs verschmelzen die linke Venenklappe und das Septum spurium jedoch mit dem sich entwickelnden Vorhofseptum.
Der obere Abschnitt der rechten Veneklappe verschwindet. Aus dem unteren Abschnitt entstehen zwei Gebilde , die Klappe der V . cava. inf. und die Klappe des Sinus coronarius .
Die Crista terminalis bildet die Grenze zwischen dem ursprünglichen trabekulären Teil des rechten Vorhofs und dem glatten Wandabschnitt , der aus dem rechten Sinushorn hervorgegangen ist.
Entwicklung der Herzsepten
Die Herzscheidewände entwickeln sich zwischen dem 27 . und 37. Entwicklungstag. In diesem Zeitraum nimmt die Länge des Embryos von 5mm auf etwa 16 - 17 mm zu.
Zwei Gewebskissen = Endokardkissen können als Leisten oder Wülste aufeinander zuwachsen bis sie miteinander verschmelzen und dadurch einen Teil des Herzschlauchs in zwei getrennte Räume unterteilen.
Die Gewebskissen entstehen durch Vermehrung des Mesenchyms unter dem Endothel - Septum kann auch aus einem einzelnen Wulst entstehen.
Klinische Bezüge:
Störung bei der Entwicklung der Endokardkissen - Schlüsselrolle für viele Herzfehlbildungen ( Septum - Defekte , Transposition großer Gefäße , Fallot - Tetralogie )Neuralzellleisten sind an der Bildung der Endokardkissen im Conus - oder Truncusbereich beteiligt - Herzfehlbildungen sind oft kombiniert mit kraniofazialen Defekten )Septumbildung im Vorhof
Das Septum primum wächst als sichelförmige Leiste vom Dach des Vorhofs herab und unterteilt den Vorhof, läßt jedoch eine Öffnung = das Ostium primum zwischen den beiden Seiten bestehen.
Wenn das Ostium primum durch die Fusion des Septum primum mit dem Endokardkissen zuwächst, entsteht durch Zelluntergang im Ostium primum das Ostium secundum .
Schließlich bildet sich das Septum secundum , das zwischen den Vorhöfen jedoch die Öffnung des Foramen ovale bestehen läßt. Wenn bei der Geburt der Druck im linken Vorhof ansteigt, werden die beiden Septen gegeneinander gedrückt und verschließen die Öffnung im Vorhofseptum.
Septumbildung im AtrioventrikularkanalDer Atrioventrikularkanal ist von 4 Endokardkissen umgeben. Die Verschmelzung des oberen und des unteren Kissens unterteilt die Öffnung in ein rechtes und ein linkes Atrioventrikularostium.
Die Endokardkissen wandeln sich bindegewebig um und werden zu den Mitralklappen auf der linken und zu den Trikuspidalklappen auf der rechten Seite. Die Persistenz eines ungeteilten Atrioventrikularkanals und Fehler bei der Unterteilung des Kanals sind häufige Defekte.
Unterteilung des Atrioventrikularkanals:
Der Atrioventrikularkanal ist der eng gebliebene Teil des Herzschlauches zwischen dem Vorhof - und dem Kammerabschnitt. Bei der Ausbildung der Herzschleife wird er mit der Einflußbahn nach dorsal- kranial verlagert und liegt dann in einer etwas nach vorne geneigten Frontalebene hinter und über dem Ventrikelabschnitt.
Am Ende der 4. Woche entwickelt sich ein oberes und ein unteres Endokardkissen im Atrioventrikularkanal. Der Kanal öffnet sich zunächst nur in den primitiven linken Ventrikel, ist vom Bulbus cordis durch die Bulboventrikularfalte getrennt. Während der Unterteilung des Atrioventrikularkanals muß sich die Spitze der Bulboventrikularfalte zurückbilden, damit der Blutstrom aus den Vorhöfen auch direkt in den primitiven rechten Ventrikel ( proximaler Abschnitt des Bulbus cordis) gelangen kann.
Gegen Ende der 5. Woche reicht der hintere Ausläufer der Falte gerade bis zur Mitte der Ansatzfläche des oberen Endokardkissens und ragt weniger vor als im vorhergehenden Stadium .Da sich der Atrioventrikularkanal gleichzeitig nach rechts ausweitet , besitzt der aus dem Vorhofbereich eintretende Blutstrom einen direkten Zugang zum primitiven linken und rechten Ventrikel. Zusätzlich zum oberen/unteren Endokardkissen treten am rechten und linken Rand des Kanals laterale Atrioventrikularkissen auf .Oberes und unteres Kissen wölben sich inzwischen weiter in das Lumen vor , verschmelzen miteinander und führen gegen Ende der 5. Woche zu einer vollständigen Unterteilung des Kanals in ein rechtes und ein linkes Ostium.
Atrioventrikularklappen: Ist der Kanal in ein rechtes und linkes Ostium unterteilt ( durch Verschmelzung der Endokardkissen) , kommt es zu lokalisierten Mesenchymproliferationen um jedes Ostium herum.Anschließend werden diese Mesenchympolster auf der Ventrikelseite ausgehöhlt - neugebildete Klappen sind nur noch durch Muskelstränge mit der Ventrikelwand verbunden - Muskelgewebe in den Strängen degeneriert dann auf der Ventrikelseite der Klappen - wird durch dichtes Bindegewebe ersetzt. Klappen bestehen dann aus von Endokard überzogenem Bindegewebe - sind nur durch die Chordae tendineae über die aus verdickten Trabekeln bestehenden Papillarmuskeln in der Ventrikelwand befestigt.
Im linken Ostium atrioventrikulare bilden sich so 2 Klappensegel - Bikuspidal oder Mitralklappe und auf der rechten Seite drei Klappensegel (Trikuspidalklappe) aus.
Klinische Bezüge:
- Vorhofseptumdefekte - angeboren 6,4 : 10000 Geburten. Mädchen doppelt so oft betroffen wie Jungs.
- Ostium-secundum-Defekt große Öffnung zwischen rechtem und linkem Vorhof. Ursache : übermäßige Resorption des Septum primum oder unzureichende Entwicklung des Septum secundum. Cor triloculare biventriculare keine Septenbildung im Vorhofvorzeitiger Schluß des Foramen ovale vor der Geburt - massive Hypertrophie des rechten Vorhofs und der rechten Kammer - Unterentwicklung des linken Herzens - letal !!! Persitierender Atrioventrikularkanal wenn die Endokardkissen nicht richtig miteinander verschmelzen
- Ostium primum - Defekt Endokardpolster im Atrioventrikularkanal verschmelzen nur teilweise. Trikuspidalatresie rechtes Ostium atrioventriculare wird entweder nicht angelegt oder Trikuspidalklappen verschmelzen miteinander. Septumbildung in den Ventrikeln Septum interventriculare besteht aus einem dicken muskulären und einem dünnen membranösen Abschnitt. Das membranöse Septum entsteht aus dem unteren Endokardkissen im Atrioventrikularkanal , dem rechten und dem linken Conuswulst. Häufig verschmelzen die drei Komponenten miteinander - offenes Foramen interventrikulare bleibt bestehen. Septumbildung im Bulbus .Der Bulbus gliedert sich in · Truncus (Truncus aortae, Truncus pulmonalis)· Conus (Ausflußbahn der Aorta und des Truncus pulmonalis) · trabekulärer Abschnitt des rechten Ventrikels Die Truncusregion wird von dem spiraligen Septum aorticopulmonale in die beiden Hauptarterien unterteilt. Die Conuswülste unterteilen die Außflußbahn von Aorta und Arteria pulmonalis und verschließen zusammen mit Gewebe des unteren Endokardkissens das Foramen interventricular.
Viele Fehlbildungen wie die Transposition der großen Gefäße und die Pulmonalatresie kommen durch fehlerhafte Unterteilung der Conus-Truncus -Region zustande. Dabei können Neuralzellleisten beteiligt sein , die zur Bildung der Truncuswülste beitragen.
Klinische Bezüge:
VSD - Ventrikelseptumdefekte : im membranösen Abschnitt des Ventrikelseptums sind die häufigsten angeborenen Herzfehlbildungen 12: 10000 Geburten.z.B. Falott- Tetralogie :
- Pulmonalstenose
- Ventrikelseptumdefekt
- Reitende Aorta
- Hypertrophie des rechten Ventrikelspersistierender Truncus arteriosus : wenn Conus -Truncus Leisten nicht miteinander verschmelzen.Transposition der großen Gefäße : wenn Conus - Truncus - Septum sich nicht spiralig windet, sondern gerade herunterwächst.
- Pulmonal- oder Aortenklappenstenose : wenn Semilunarklappen teilweise miteinander verschmolzen sindAortenklappenatresie : wenn die Semilunarklappen der Aorta vollständig verschmolzen sindEntwicklung der ArterienAortenbögen. Mit der Entwicklung der Schlundbögen ( 4, 5 Woche ) enthält jeder Schlundbogen seine eigene Arterie. Die Schlundbogenarterien = Aortenbögen .Entspringen aus der Aotenwurzel ( distaler Abschnitt des Truncus arteriosus ). Aortenbögen verlaufen durch das Mesenchym der Schlundbögen und münden in die rechte und linke dorsale Aorta ein. Im Bereich der Aortenbögen bleiben die paarigen dorsalen Aorten erhalten, während sie weiter kaudal zur absteigenden Aorta verschmelzen. Die Schlundbögen entwickeln sich von kranial nach kaudal fortschreitend. Sie sind nicht alle gleichzeitig vorhanden. Die Aortenwurzel gibt für jeden sich neu bildenden Bogen einen Ast ab , sodaß schließlich insgesamt 5 Aortenbogenpaare gebildet werden ( der 5. Bogen bildet sich gar nicht oder nur unvollständig aus ). In der weiteren Entwicklung werden die Aortenbögen stark abgewandelt. Ein Teil der Aortenbögen bildet sich vollständig zurück. Der Truncus arteriosus wird durch das Septum aorticopulmonale unterteilt, sodaß in der Ausflußbahn des Herzens die ventrale Aorta und die Arteria pulmonalis entstehen. Aus der aufsteigenden ventralen Aorta geht dann nach rechts der Truncus brachiocephalicus und nach links der Aortenbogen ab.Am 27. Tag ist der 1. Aortenbogen bereits größtenteils verschwunden. Ein kleiner Abschnitt ist noch vorhanden und kann als A. maxillaris bezeichnet werden. Der 2.Bogen verschwindet ebenfalls bald. Die zurückbleibenden Abschnitte dieses Bogens bilden die A.hyoidea und A. stapedia . Der 3. Bogen ist gut ausgebildet . Der 4. und 5. Bogen entstehen gerade.Obwohl der 6. Bogen noch nicht vollständig ist , besitzt er bereits in der primitiven A. pulmonalis einen Hauptast.Am 29. Tag sind die ersten beiden Aortenbögen verschwunden. Der 3. , 4. und 6. Bogen sind gut ausgebildet.
Die Aortenwurzel ( Truncus arteriosus ) hat sich geteilt, sodaß die beiden 6. Bögen jetzt in den Truncus pulmonalis übergehen. In der weiteren Entwicklung verliert das Aortenbogensystem seine ursprüngliche Symmetrie. Der definitive Gefäßverlauf läßt sich bereits erkennen. Folgende Veränderungen finden statt. Der 4. Aortenbogen bleibt auf beiden Seiten erhalten, entwickelt sich jedoch links anders als rechts.
Auf der linken Seite bildet er zwischen der linken A. carotis communis und der linken A. subclavia einen Teil des Aortenbogens. Auf der rechten Seite entsteht aus ihm der proximale Abschnitt der A. subclavia dextra. Der distale Abschnitt der rechten subclavia geht aus einem Abschnitt der rechten dorsalen Aorta und der 7. Intersegmentalarterie hervor. · der 5. Aortenbogen ist unvollständig entwickelt und nur vorrübergehend vorhanden · Der 6. Aortenbogen wird auch als Pulmonalbogen bezeichnet.
Er gibt einen wichtigen Ast ab , der auf die Lungenknospe zuwächst. Auf der rechten Seite wird aus dem proximalen Abschnitt des Bogens das proximale Segment der rechten Pulmonalarterie. Der distale Anteil dieses Bogens verliert seine verbindung zur dorsalen Aorta - bildet sich zurück. Auf der linken Seite bleibt der distale Abschnitt des Bogens als Ductus arteriosus während der Fetalzeit erhalten.Weitere Veränderungen im System der Aortenbögen.
Gleichzeitig mit den Veränderungen im System der Aortenbögen findet noch eine Reihe von anderen Umwandlungen statt: 1. dorsale Aorta zwischen 3. und 4. Aortenbogen = Ductus caroticus - obliteriert 2. die rechte dorsale Aorta verschwindet zwischen dem Abgang der rechten 7. Intersegmentalarterie und ihrer Einmündungsstelle in die linke dorsale Aorta 3.
Bei der Entwicklung des Halses deszendiert das Herz aus seiner ursprünglich cervicalen Lage in die Thoraxhöhle. A. carotis und Truncus brachiocephalicus müssen deshalb bedeutend länger werden --- linke A. subclavia verlagert ihre Abgangsstelle aus der Aorta auf die Höhe der 7. Intersegmentalarterie immer weiter nach oben , bis sie in der Nähe der Abgangsstelle der A.carotis communis sinistra zu liegen kommt. 4. Es entsteht eine Seitendifferenz beim N. laryngeus recurrens - ursprünglich versorgen die Nerven beider Seiten als Äste des Vagus den 6. Schlundbogen.Dottersack- und Nabelarterien.
Die Dotterarterien sind ursprünglich eine Anzahl von paarig angelegten Gefäßen zur Versorgung des Dottersacks. Sie verschmelzen allmählich - bilden die Arterien im dorsalen Mesenterium des Darms. Beim Erwachsenen sind es der Truncus coeliacus und die A. mesenterica superior und inferior. Diese Gefäße versorgen die Anhangsorgane des Vorderdarms, Mitteldarms und Enddarms. Die Nabelarterien sind ursprünglich paarig angelegte ventrale Äste der dorsalen Aorten. Verlaufen in Verbindung mit der Allantois zur Plazenta.
Während der 4. Woche gewinnt dann jede Arterie sekundär Anschluß an einen dorsalen Ast der Aorta , die A. iliaca communis und verliert ihre Verbindung mit der Ursprungsstelle.
Nach der Geburt bleiben die proximalen Abschnitte der Nabelarterien als A.iliaca interna und A.vesicalis superior erhalten - distale Abschnitte obliterieren und bilden beiderseits das Lig. umbilicale mediale.
Klinische Bezüge:
Unter normalen Bedingungen schließt sich der Ductus arteriosus funktionell kurz nach der Geburt durch die Kontraktion seiner Wandmuskulatur - bildet das Ligamentum arteriosum.
Ein offener Ductus arteriosus ( 8:10000 Geburten ) kann isoliert oder mit anderen Herzanomalien auftreten.
Aortenisthmusstenose = Coarctatio aortae Verengung der Aorta unterhalb des Ursprungs der linken A. subclavia. Verengung kann über oder unter der Einmündung des Ductus arteriosus gelegen sein - präductale oder postductale Form.
Abnormer Abgang der rechten A. subclavia A. subclavia dextra wird durch den distalen Anteil der rechten Aorta dorsalis und durch die 7.Intersegmentalarterie gebildet ( Schluckbeschwerden )
Doppelter Aortenbogen umfaßt als Gefäßring Trachea und Oesophagus ( Atem- und Schluckbeschwerden )rechter Aortenbogen, unterbrochener Aortenbogen
Entwicklung der Venen3 große Venenpaare in der 5. Woche vorhanden· Dottervenen ( Vv vitellinae)· Nabelvenen ( Vv umbilicales)· Kardinalvenen (Vv cardinales)
Dottervenen :Bevor die Dottervenen in den Sinus venosus eintreten, bilden sie einen Venenring um das Duodenum und die Leberanlage und durchströmen das Mesenchym des Septum transversum. Die auswachsenden Leberzellbälkchen sprossen in die Strombahn der Venen ein - Kapillarnetz aus Lebersinusoiden entsteht. Mit der Rückbildung des linken Sinushorns fließt Blut der linken Seite nach rechts - Ausweitung der rechten Nabelvene - rechter Leber - Herz - Kanal bildet schließlich den posthepatischen Abschnitt der V. cava inferior. Der proximale Abschnitt der linken Dottervene obliteriert - aus den Anastomosen um das Duodenum entsteht ein einziges Gefäß , die V. portae. Die V. mesenterica superior , die Blut aus den primitiven Darmschlingen ableitet, stammt vom distalen Abschnitt der rechten Dottervene ab. ( distaler Abschnitt der linken Dottervene bildet sich vollständig zurück). Nabelvenenlaufen zunächst auf beiden Seiten an der Leberanlage vorbei. Nehmen bald Verbindung zu den Lebersinusoiden auf. Der proximale Abschnitt beider Nabelvenen und die rechte Nabelvene bilden sich zurück >>> nur die linke Nabelvene befördert das Blut aus der Plazenta zur Leber. Mit der Verstärkung des Plazentakreislaufs entsteht eine direkte Verbindung zwischen der linken Nabelvene und des rechten Herz - Leber - Kanals ---Ductus venosus. Nach der Geburt obliteriert die Nabelvene und der Ductus venosus - bilden das Lig. teres hepatis und das Lig. venosum .Kardinalvenen aus ihnen gehen die obere und die untere V.cava hervorVordere Kardinalvenen ( Vv. cardinales anterior - kranial ) Hintere Kardinalvenen ( Vv. cardinales posteriores)Die vordere und hintere Kardinalvene einer seite vereinigen sich miteinander kurz bevor sie in das Herz eintreten und bilden die kurze V.cardinalis communis ( Ductus Cuvieri) . Diese mündet in das rechte bzw linke Sinushorn ein ( dicht neben den Nabelvenen).
Zwischen der fünften und der siebenten Woche bilden sich zusätzliche Venensysteme heraus.
- Subkardinalvenen ( Drainage der Urnieren )
- Suprakardinalvenen ( Blut aus Interkostalvenen)
- Sakrokardinalvenen
Bei der Entwicklung des V. cava - Systemstreten in diesen Venensystemen charakteristische Queranastomosen auf , die das Blut von links auf die rechte Seite herüberführen.Anastomose zwischen den vorderen Kardinalvenenwird zur linken V. brachiocephalica.
Sie führt das Blut aus dem Kopf und dem Arm der linken Seite auf die rechte Seite herüber. Der Endabschnitt der linken hinteren Kardinalvene mündet nun in die linke V. brachiocephalica und bleibt als kleines Gefäß in Form der linken oberen Interkostalvene erhalten. Das Gefäß führt Blut aus dem zweiten und dritten Interkostalraum.
Die V. cava superior entsteht rechts aus dem Stamm der Kardinalvenen und aus dem proximalen Abschnitt der vorderen Kardinalvene. Anastomose zwischen den Subkardinalvenen wird zur linken Nierenvene. Anschließend bildet sich die linke Subkardinalvene zurück. Nur ihr distaler Abschnitt bleibt als linke Gonadenvene erhalten. Die rechte Subkardinalvene wird damit zum Hauptabfluß und entwickelt sich zum renalen Segment der V. cava inferior. Anastomose zwischen den Sakrokardinalvenenwird zur linken V. iliaca communis .
Die rechte Sakrokardinalvene bildet damit den unteren Abschnitt der V. cava inferior ( sakrokardinales Segment ) Das renale Segment der V. cava inferior geht in den Leberabschnitt der V. cava über , der aus der rechten Dottervene stammt.
Damit ist die Ausbildung der V. cava inferior abgeschlossen. Sie besteht nun aus einem hepatischen , einem renalen und einem sakrokardinalen Segment. Durch die obliteration der unteren Kardinalvenen im Bereich des Herzens gewinnen die Suprakardinalvenen an Bedeutung. Die 4. bis 11. Interkostalvenen entleeren sich in die rechte Suprakardinalvene , die nun zusammen mit einem Abschnitt der hinteren Kardinalvene zur V. azygos wird. Auf der linken Seite münden die Interkostalvenen in die linke Suprakardinalvene ein. Zwischen den beiden Suprakardinalvenen entwickelt sich eine Queranastomose , so daß die linke Suprakardinalvene sich in die V. azygos entleert und damit zur V. hemiazygos wird.
Klinische Bezüge:
Abweichungen sind relativ häufig.
- Doppelte V. cava inferior
- Fehlende V. cava inferior
- Linke V. cava superior
- Doppelte V. cava superior
- Fetaler Kreislauf und Umstellung bei der Geburt.
Vor der Geburt erreicht das sauerstoffbeladene Blut aus der Plazenta ( 80 % Sättigung ) den fetus über die Nabelvene. Im Bereich der Leber fließt der Hauptteil dieses Blutes durch den Ductus venosus direkt in die V. cava inferior und passiert damit im Kurzschluß die Leber. Ein kleiner Teil erreicht die Lebersinusoide und vermischt sich hier mit Blut aus dem Pfortaderkreislauf. Ein Sphinktermechanismus im Ductus venosus in der Nähe der Einmündungsstelle der Nabelvene reguliert den Zufluß von Nabelschnurblut durch die Lebersinusoide. Sphinkter schließt sich , wenn infolge einer Uteruskontraktion der venöse Rückfluß zu stark ist. Nach kurzem Verlauf in der V. cava inferior tritt das Blut in den rechten Vorhof ein. Hier wird es durch die Klappe der V. cava inferior gegen das Foramen ovale geleitet Der Hauptblutstrom gelangt direkt in linken Vorhof. Ein kleiner Teil wird durch die Crista dividens ( unterer Rand des Septum secundum) daran gehindert > bleibt im rechten Vorhof. Mischt sich hier mir sauerstoffarmem Blut ( das aus der Kopfregion , Armen - über V. cava superior zurückfließt ). Vom linken Vorhof gelangt der Hauptblutstrom in den linken Ventrikel ( geringe Beimischung von sauerstoffarmem Blut aus den Lungenanlagen) und in die Aorta ascendens ( Coronararterien und Carotiden sind die ersten Äste der Aorta ascendens - Herzmuskulatur und Gehirn werden mit Sauerstoff versorgt). Das sauerstoffarme Blut aus V. cava superior fließt durch den rechten Ventrikel in den Truncus pulmonalis. Widerstand der Lungenarterien ist hoch - Hauptmenge dieses Blutes gelangt durch den Ductus arteriosus direkt in die Aorta descendens , wo es sich mit Blut der proximalen Aorta vermischt --- Blut fließt durch die Nabelarterien zur Plazenta ( 58 % Sättigung). Sauerstoffgehalt vermindert sich auf dem Weg von Plazenta zu den Organen durch Vermischung mit sauerstoffarmem Blut : · in der Leber durch Vermischung mit einer kleinen Blutmenge, die aus dem Pfortadersystem zurückfließt · in der V.cava inferior die sauerstoffarmes Blut aus den unteren Extremitäten , Becken und Niere führt · im rechten Vorhof durch Zufuhr von venösem Blut aus der oberen Extremität und Kopf · Vermischung mit Blut aus den Lungen · an der Eintrittsstelle des Ductus arteriosus in die Aorta descendens.
Umstellung bei der Geburt durch die Unterbrechung des Blutzuflusses aus der Plazenta und durch Beginn der Lungenatmung.
Durch Kompression des Brustkorbs bei Geburt wird die Amnionflüssigkeit im Bronchialbaum durch Luft ersetzt - die Atmung setzt plötzlich ein . Ductus arteriosus schließt sich gleichzeitig - steigende Blutmenge fließt durch die Lunge - Druck im linken Vorhof wird erhöht - Druck im rechten Vorhof fällt ab. Septum primum wird an Septum secundum angepreßt - Foramen ovale wird geschlossen.Verschluß der Nabelarterien durch Kontraktion der glatten Muskulatur der Gefäßwände - durch thermische und mechanische Reize und veränderte Sauerstoffspannung.
Die Arterien schließen sich gleich nach der Geburt, Obliteration dauert 2 - 3 Monate - Lig. umbilicale mediale (ehemalig distaler Anteil der Nabelarterie)entsteht ; proximale Anteile bleiben als Aa. vesicales superiores durchgängig.Verschluß der Nabelvene und des Ductus venosus kurz nach dem Verschluß der Nabelarterie.( Blut aus Plazenta kann noch einige Zeit nach der Geburt zum Neugeborenen) vorhanden sein.
Nach der Obliteration bildet die Nabelvene das Lig. teres hepatis im unteren Rand des Lig. falciforme . Ductus venosus bildet das Lig. venosum.Verschluß des Ductus arteriosus durch Kontraktion seiner Wandmuskulatur tritt sofort nach der Geburt ein .
Der Mediator ist Bradykinin - wird bei Belüftung der Lungen gebildet. Während der ersten Tage nach der Geburt ist ein Links-rechts Shunt nicht ungewöhnlich . Vollständige Obliteration nach 1-3 Monaten - Lig. arteriosum entsteht.
Verschluß des Foramen ovale durch Druckerhöhung im linken Vorhof bei gleichzeitiger Druckverminderung rechts. Mit dem ersten Atemzug wird das Septum primum gegen das Septum secundum gepreßt - Verschluß in den ersten Lebenstagen noch reversibel - durch Schreien wird Rechts - links- shunt verursacht - zyanotische Perioden ! Septen verschmelzen durch das dauernde Aneinanderpressen innerhalb eines Jahres miteinander. (Bei circa 25 % Sondendurchgängigkeit des Foramen ovale - in diesen Fällen kommt es nie zu einem vollkommenen anatomischen Verschluß)